Der Kronleuchtersaal

Es ist soweit, die Temperaturen steigen, die Röcke werden kürzer und damit nehmen auch die Geocaching Events rasant zu. Auch unser Kalender füllt sich beständig mit interessanten Führungen und Örtlichkeiten die es zu besuchen gilt. Am Samstag den 26. Mai stand die Besichtigung des Kronleuchter Saales in unserem Kalender. Klingt erstmal nicht so spektakulär, allerdings ist hier nicht irgendein Saal gemeint. Dieser Kronleuchter hängt unter Tage in Köln und zwar in der Kölner Kanalisation.

Wir fuhren also am frühen Nachmittag nach Köln, so das wir rechtzeitig vor 15 Uhr am Treffpunkt waren. Dort stand bereits eine große Klappe im Boden offen, welche den Einstieg in die unterirdische Welt der Kölner Kanalisation darstellte. In unmittelbarer Umgebung war schwach der typische Duft einer Kanalisation wahrnehmbar. Auf der Wiese davor waren einige Informationstafeln aufgestellt und unser Führer gab uns einen kurzen Einblick in die Geschichte. Interessant fand ich beispielsweise, das Köln schon seit der Zeit der Römer über ein Kanalsystem verfügt, dieses aber während des Mittelalters komplett in Vergessenheit geriet und nicht weiter genutzt wurde. Nach der Bitte im Untergrund nicht die Wände selbst anzufassen, auch wenn diese gereinigt wurden, ging es dann los.

Wir stiegen die Stufen hinab und ließen Sonne und Hitze hinter uns. Wie versprochen nahmen wir den typischen Geruch schon nach wenigen Minuten nicht mehr wahr. Im Kronleuchtersaal angekommen brandete ein kurzes Blitzlichtgewitter auf. Danach wurde uns erklärt, das Köln seine Kanalisation als sog. Misch-Kanalisation betreibt. Sprich, dass das Regenwasser im gleichen Kanal fließt wie die Abwässer. Bei starken Regenfällen bekommt Kölns einzige Kläranlage in Stammheim daher einiges zu tun. Allerdings kann man den Zufluss regeln und im Notfall das komplette System bis Oberkante Straße als Rückspeicher nutzen.

Wir stiegen tiefer und erreichten eine Sperre, in diesem Fall sogar eine dreifache. Diese Sperren gibt es durch ganz Köln verteilt und natürlich gerade in Nähe des Rheins. Bei Hochwasser werden sie geschlossen, damit der Rhein nicht das Kanalsystem flutet. Die Steuerung erfolgt zentral, wobei zu jeder geschlossenen Sperre ein Mitarbeiter fährt und manuell nachschaut, ob sie wirklich komplett und dicht geschlossen hat. Den ganzen Tunnel konnten wir allerdings erst sehen, als ein Cacher seine eigene Lampe ausgepackt hat. Die kleine „Funzel“ des Arbeiters war dagegen geradezu niedlich.

Nach dieser sehr interessanten Führung mit vielen Einblicken ging es zurück an die Oberfläche. Mit jeder Stufe stieg die Temperatur spürbar. Oben angekommen bekamen wir ein paar Desinfektionstücher für die Hände und damit war es auch schon vorbei. Wir danken der Organisation für diesen Event-Cache und können nur jedem empfehlen die Möglichkeit zu ergreifen, sollte der Kronleuchtersaal das nächste mal geöffnet werden.

Ich hinterlasse Euch ein paar weitere Eindrücke und freue mich schon auf das nächste Event. Kommenden Sonntag werden wir an einer Führung bei der Flughafen Feuerwehr Köln / Bonn teilnehmen.

     

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