Heute haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Männer haben eine kleine Destillery Tour gemacht und die anderen mit den Kids sind erneut nach Edinburgh gefahren um Dynamic Earth zu besuchen.
Die Jungs sind also los gefahren und haben zwei Destillerien besucht, welche mir empfohlen wurden. Die erste stellte sich als absoluter Geheimtipp heraus und wir hätten sie nie gefunden, wenn wir sie nicht gezielt angefahren hätten. Es gab keinerlei Hinweisschild.
Edradour war meine erste Distillery Tour die ich in meinem Leben gemacht habe. Nett fand ich, das es direkt zu Beginn eine kleine Einweisung gab, wie man Whiskey testet und wir durften uns jeder zwei von drei aussuchen. Diese wurden dann getestet während wir einen kleinen Film über die Geschichte der Distillery gesehen haben. Edradour ist stolz darauf die kleinste Distillery Schottlands zu sein. Für uns hat sich diese kleine Distillery, welche im Jahr soviel produziert wie manch andere in drei Tagen, zu einem Liebling und Geheimtipp entwickelt. Wir beide beschlossen nicht zum letzten mal hier gewesen zu sein und beim nächsten mal mehr Geld auszugeben. Bisher haben mir wirklich alle Whiskeys geschmeckt, welche ich probiert habe.
Bei Edradour werden vor allem 10-jährige Whiskeys produziert, wobei es hier natürlich auch ausnahmen gibt. Außerdem experimentiert man gerne mit verschiedenen Fässern, wie z.B. auch Bordaux Fässern.
Drei nette kleine Geschichten…
a) Das oben zu sehende Fass, ist von einer längst geschlossenen Distillery Namens Dallasdhu. Es gib noch zwei dieser Fässer weltweit.
b) Bei Edradour legt man Wert darauf, das während der Herstellung Schottische Luft an das Produkt kommt. So finden sowohl das Maischen, als auch das Abkühlen nach dem Brennen ohne Abdeckung an der Luft statt.
c) Ein Besucher hat mal eine Flasche für £12.000 gekauft und diese in der Bar vor Ort öffnen lassen. Er war so vom Geschmack begeistert, das er die Flasche mit allen in dem Moment anwesenden teilte.
Danach sind wir nach Aberfeldy weiter gefahren. Da wir noch einige Zeit bis zu unserer gebuchten Führung hatten, sind wir im angrenzenden Wald spazieren gegangen. Wir haben die Stunde hier locker rum gebracht.
Bei der Tour hier wurden uns schon beim Film gravierende Unterschiede bewusst. Bei Aberfeldy, welche inzwischen zu Bacardi gehört, ist man stolz darauf die meist prämierte Destillery zu sein. Hier werden vor allem 12-jährige Whiskys hergestellt und eigentlich vor allem sog. blended Whisky die also aus bis zu 40 verschiedenen Sorten zusammen gemischt werden um immer gleich zu schmecken. Mir persönlich sind ja die Single cask Sorten bisher lieber. Die Tour begann mit einem Film und danach mit einem Besuch im Hauseigenen Museum.
Sehr anschaulich waren hier allerdings zwei Fässer mit Plexiglas Scheibe. Hier wurde der sog. Angels Share erklärt. Nach 10 Jahren ist ca. 1/3 des Fasses verdunstet und in Luft und Mauerwerk verschwunden. Nach 40 Jahren bleibt noch ca. 1/3 des Fasses übrig. Daher sind ältere Whiskeys teurer, da man zum einen länger warten muss und zum anderen weniger erhält.
Auch haben wir hier mal ein sog. Cask Strength probiert, denn meist hat der Whiskey beim verlassen des Fasses noch über 60% Alkohol. Auf die bekannten 40% wird er mit Wasser runter verdünnt. Im Tasting Room wurden die Fässer von jedem der wollte signiert. Die Fässer, bis auf zwei, werden alle paar Monate übermalt und neu zum signieren frei gegeben. Zwei werden nicht mehr übermalt, da sie die Unterschriften von Ed Sheeran und J.K. Rowling tragen.
Zu Dynamic Earth kann ich leider nicht so viel erzählen, weil ich nicht dabei war…
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